Samstag, 15. November 2008

Das Schnäppchen meines Lebens?

Noch vor zwei Wochen dachte ich, das Schnäppchen meines Lebens gemacht zu haben. Selten im Leben habe ich derart falsch gelegen! Dabei war ich mir sicher, dass es eine einmalige Fügung des Schicksals war, die den Kassierer eines Multimedia-Großmarktes dazu veranlassten, mir für meine beiden Bierfässer kein Pfand zu berechnen. 2,50 € habe ich so für 6 Liter bestes Becks-Fassbier bezahlt - statt 14,95 €. Entsprechend groß war die Freude.

Das sich sowas wiederholen lässt habe ich zwar gehofft, aber nicht wirklich in Betracht gezogen. Die Fässer beim besagten Markt waren unter der Woche auf 5,- € heruntergesetzt worden, weil das MHD seit zwei Wochen abgelaufen ist. Egal! Für unseren kleinen DK-Trip nächstes Wochenende soll es reichen. Bier wird ja bekanntlich nicht schlecht. Es verändert höchstens seinen Geschmack oder wird mit dem Alter opaleszierend. Aber gesundheitlich bedenklich ist es nicht. Perfektes Preis-Leistungsverhältnis also.
Damit es sich lohnt sollen es denn auch gleich drei Fässer Hasseröder Pils sein. Drei bekomme ich jedoch nicht getragen und entscheide mich also, zunächst das erste Fass zum Auto zu bringen und dann zwei weitere. Böse Zungen behaupten, ich hätte dies strategisch getan um bei verschiedenen Kassen mehr Chancen zu haben, dass wieder das Pfand vergessen wird. Das brauchte ich aber gar nicht. Die liebe Kassiererin begrüßte mich freundlich mit einem "Ah, ein 6-Liter Fass aus dem Angebot!". Mist. Wenn sie das Produkt kennt weiß sie auch vom Pfand. Naja, hätte ja sein können. "Ja, hm, wie mache ich das denn jetzt?" fragt sie mich. "Einfach den Barcode scannen, glaube ich, oder?" sage ich in der Hoffnung, dass sie dann wie der Kassierer damals das Pfand vergisst. "Nee, nee! Da ist ja Pfand auf dem Fass!". Mist, naja. Wäre ja auch zu schön gewesen. Ich beobachte die Dame, wie sie in ihren Unterlagen nach der richtigen Seite sucht. "Ja, da steht die Nummer". Tipptipptipptipptipptipp-tipp. "Dann sind das 5 €, bitte.". Hä? Ich dachte, dass... egal. Nichts sagen. Bezahlen, freuen und wiederkommen. Gesagt, getan. Da hat sie jetzt tatsächlich das Pfand kassiert (das vom Kasten aber sogar vergessen...) und dafür das Fass nicht berechnet. Egal, mir soll's recht sein.
Fass verstaut, Glück verdaut und auf zum nächsten Kauf. Da die Schlange bei der netten Kassierin auch dieses mal die kürzeste ist, stelle ich mich wieder bei ihr an. "Oh, noch zwei also!" lächelt sie mich an. "Ähm, ich glaube, ich habe da eben bei dem Fass was falsch gemacht." Verdammt! Ich hätte eine andere Kasse nehmen sollen. "Da hätte ich irgendwie noch was mit dem Pfand eingeben müssen, glaube ich." Dass das Pfand das einzige war, was sie eingegeben hatte, verschwieg ich grinsend und in der Vorbereitung darauf, nun den vollen Preis zu zahlen. "Ich muss da mal den Marktleiter fragen, wie ich das mache." Okay, würde ich auch machen in der Situation, denn mal los. "Ich habe hier so ein 6-Liter Fass. Muss ich da nur die Nummer eingeben, die auf der Liste steht? Aha. Ach so. Gut. Danke". Aufgelegt. "Huuuui! Und ich dachte, ich hätte was falsch gemacht. War aber alles richtig. 10 € sind das dann bitte!". Meinen lauten Lacher verstand sie in der Situation offenbar als mitgelebte Erleichterung und ich erleichterte mich noch immer etwas verwundert über die Entwicklung gern um 10 €. Bilanz: 18 Liter Bier günstig gekauft und die Gewissheit gewonnen, nie wieder woanders die Fässer für meine Zapfanlage zu kaufen.

Schlechtes Gewissen? Ein bisschen. Habe ich mich jetzt eigentlich strafbar gemacht, Marco?

Dienstag, 11. November 2008

Mitte 30?

Eigentlich ist ein Frisör-Besuch Routine. Nichts Besonderes. Haare schneiden. So normal wie pinkeln oder essen. Aber meine Frisierstunde hat mir heute mal richtig den Tag versaut.

Dabei war es gar nicht mal die Tatsache, dass meine Friseuse schon nach drei Minuten fragte, ob ich viel Stress im Job hätte - immerhin würde sie ja einige süße silberne Häärchen sehen. Wat? Graue Haare? Ich bin erstaunt und versuche gar nicht erst, das zu verbergen. Charmant fährt sie fort: "Naja, mit Mitte 30 kann das schon vorkommen...". Wie bitte? Also... jetzt reicht's aber! Sehe ich so fertig aus? Mitte 30. Mir fiel nichts dazu ein. Dafür habe ich wohl allen Ausdruck in meine Gesichtszüge gelegt. Jedenfalls scheint sie ein wenig Entsetzen in meinen Augen bemerkt zu haben: "Oder habe ich Sie jetzt älter gemacht?". Ja. Haben Sie. Aber das ist ja auch egal. Ich komme schon damit klar. Kein Problem! Man wird halt älter. Jeden Tag. "Immer noch besser als Haarausfall", merkte sie rasch an. 10 € ins Phrasenschwein, bitte - auch wenn sie da Recht hat. "Und wissen Sie was: Frauen werden nur älter, wenn Sie grau werden - Männer werden interessanter!". Toll. Nochmal 10 € bitte. Hätte eigentlich noch gefehlt: "Ihnen stehen graue Haare aber bestimmt richtig gut!". Das hat sie sich verkniffen und sich stattdessen entschuldigt für den Fall, dass sie mir den Tag versaut hätte. Den Tag? Wenn das alles wäre!? "Ich finde die paar silbernen Häärchen ganz süß bei Ihnen!". Das waren die Abschiedsworte.

Ist das nicht genau das, was man von einer 50-Jährigen hören will?

Sonntag, 9. November 2008

Bodegas Real

Leckerer Rotwein in der Weinstube in der Roten Straße - aber das nur am Rande.

Ich habe mir ein günstiges Rudergerät geschossen, das perfekt in die Gaube im Schlafzimmer passt. Bisher lag da eine Matratze - aber eigentlich auch nur, weil sie da so gut hin passte. Ich hoffe, dass das Rudergerät nun öfter genutzt wird als die Matratze. Wobei: Eigentlich ist das schon der Fall. Immerhin war ich nach gestern heute schon zum zweiten Mal drauf. 30 Schläge pro Minute, gestern 30 und heute 45 Minuten. Eine sehr angenehme Art, Fußball zu gucken, nebenbei etwas für die Rückenmuskulatur zu tun und das Bier vom Vorabend wieder abzutrainieren. Nicht, dass ich welches getrunken hätte. Dafür war ich nach über einer Woche Erkältung mit Fieber noch nicht in der Stimmung.

Nächste Woche heißt es also: aufarbeiten. Ich war zwar nur zwei Tage nicht im Büro, aber das ist schlimmer als zwei Wochen Urlaub. Im Urlaub wissen zumindest die meisten, dass man nicht da ist. Naja, auch das geht vorüber...

Den Pokerabend am letzten Wochenende hat übrigens mein Bruder gewonnen. Beide Runden. Aber es war knapp! Zumindest bilde ich mir das ein. Das motiviert. Ich war sogar einmal Zweiter! Kaufen kann ich mir davon nichts. Spaß gemacht hat es trotzdem. Das müssen wir unbedingt bald wieder machen!